In Schweden ist etwas Bemerkenswertes passiert, und wer nicht aufgepasst hat, hat es vielleicht verpasst.
Während der Rest Europas damit beschäftigt ist, neue Wege zu erfinden, um alles zu regulieren, einzuschränken und zu ersticken, was Menschen beim Aufhören mit dem Rauchen hilft, hat Schweden einfach nur ein sehr einfaches Wort gesagt.
NEIN.
Auf dem Bundesparteitag der Christdemokraten in Linköping versuchte die Parteiführung, strengere Regeln für Süßwaren in Beuteln durchzusetzen. Ihr Argument war das übliche: Aromen seien gefährlich, Farben seien gefährlich, und man könne Erwachsenen offenbar nicht zutrauen, Entscheidungen zu treffen, die Kinder täglich in einem Süßwarenladen treffen.
Sie wollten den Geschmack entfernen, die Verpackung unauffällig gestalten und schwedischen Snus so leblos und freudlos wie möglich machen. Alles aus „gesundheitlichen Gründen“.
Doch dann geschah etwas. Die Parteimitglieder lehnten es ab. Komplett.
Die KDU, der Jugendverband, führte den Aufstand an. Sie verhandelten nicht. Sie gaben keine Zugeständnisse. Sie gingen nicht an den Rändern vor.
Sie haben Beutel gespart.
Und wie die KDU-Vorsitzende Louise Hammargren gegenüber TV4 erklärte: „Es ist erfreulich, dass der Reichstag der KDU-Linie gefolgt ist und den schwedischen Snus gerettet hat.“ Sie hat Recht. Sie haben ihn gerettet.
Mit dieser Abstimmung lehnen die Christdemokraten neue Beschränkungen für Aromen in Beuteln, Snus und E-Zigaretten nun offiziell ab. Sie haben sich auf die Seite der Wissenschaft gestellt. Sie haben sich auf die Seite der Erwachsenen gestellt. Sie haben sich auf die Seite des gesunden Menschenverstands gestellt – einer Ressource, die in der europäischen Gesundheitspolitik heutzutage äußerst rar ist.
Dies ist ein großartiger Moment für die Schadensminimierung, nicht nur in Schweden, sondern auf dem gesamten Kontinent.
Warum das wichtig ist
Schweden ist nicht zufällig in die weltweit führenden Raucherquoten geraten. Es ist nicht einfach so auf 5,41 Millionen tägliche Raucher abgerutscht, noch hat es die Zahl der tabakbedingten Todesfälle versehentlich um 441 Millionen gesenkt, noch hat es zufällig die niedrigsten Lungenkrebsraten in Europa erreicht.
Das geschah, weil Schweden Erwachsenen vertraute.
Das geschah, weil in Schweden Aromen zugelassen wurden.
Das geschah, weil Schweden nicht jedes Mal in Panik geriet, wenn etwas gut schmeckte.
Der Rest Europas versucht, Schweden in Sachen öffentlicher Gesundheit zu belehren. Sie sollten sich stattdessen lieber Notizen machen.
Das Argument mit den Süßigkeiten ist ein Witz.
Die Parteiführer bestanden darauf, dass die Beutel weder „wie Süßigkeiten aussehen“ noch „wie Süßigkeiten schmecken“ dürften. Ein altbekanntes Argument aus Brüssel. Das Problem ist nur: Kein erwachsener Mensch lässt sich davon täuschen.
Menschen hören nicht mit dem Rauchen auf, weil ein Produkt ihnen unangenehm schmeckt. Sie hören auf, weil eine sicherere Alternative für sie funktioniert. Erwachsene wollen Aromen. Erwachsene nutzen Aromen. Erwachsene brauchen Aromen.
Das Entfernen von Aromen schützt die Jugend nicht. Doch diese Wahrheit ist in vielen Hauptstädten unbequem, daher ist es einfacher, Schwedens Erfolg zu ignorieren.
Europa sollte aufmerksam sein
In Brüssel wäre die EU beinahe mit der Unterstützung für ein Verbot von sichereren Nikotinprodukten in die COP11 gegangen. Nicht für Einschränkungen. Nicht für Warnhinweise. Sondern für Verbote. Ausgerechnet für Produkte, die Menschen beim Rauchstopp helfen.
Und dann rebellierten mehrere Mitgliedstaaten. Sie weigerten sich. Sie blockierten die Verbote. Sie wehrten sich gegen den ideologischen Kreuzzug, der die öffentliche Gesundheit in Geiselhaft genommen hat.
Gerade als Brüssel von der Realität zum Rückzug gezwungen wird, tritt Schweden hervor und verteidigt das Modell, das seinen Bürgern überhaupt erst das Leben gerettet hat. So sieht wahre Führungsstärke aus.
Keine Angst. Keine moralische Panik. Keine theatralischen „Denkt an die Kinder“-Aktionen. Konkrete Politik. Für Erwachsene. Basierend auf realen Daten.
Fazit: Schweden zeigt erneut den Weg.
Schweden hat heute das getan, was Schweden immer tut. Es hat die Wahrheit laut ausgesprochen.
Man kann das Rauchen nicht durch ein Verbot aus der Welt schaffen.
Man kann nicht so tun, als wären Verbrennung und Nikotin dasselbe.
Man erzielt Ergebnisse, indem man Erwachsenen bessere, nicht weniger Auswahlmöglichkeiten bietet.
Man erzielt Ergebnisse, indem man den Menschen vertraut, anstatt sie zu infantilisieren.
Ergebnisse erzielt man, indem man sich an wissenschaftliche Erkenntnisse hält, anstatt Schlagzeilen hinterherzujagen.
Ja, die Christdemokraten haben Taschen gerettet. Aber sie haben auch etwas viel Größeres gerettet: den Grundsatz, dass Beweise zählen.
Und in einem Europa, das zunehmend allergisch auf die Realität reagiert, ist das revolutionär.